Sacile

Nicht weit entfernt vom Agritourismus „Le Favole“ erhebt sich der historische Stadtkern von Sacile; laut einer übermittelten Bezeichnung der „Garten der Serenissima“ genannt. Ein dunkelgrüner Fluss, der Livenza durchläuft stetig mit seinen Mäandern die Kanäle, über welche elegante Brücken führen.

Das Wasser fließt ruhig und schweigsam wie die Lagune von Venedig; antike romantische Behausungen spiegeln sich darin. Die Schönheit hat hier den sanften Beigeschmack von Livenza, der die Hauser umschließt und in das Herz der Stadt eindringt.

Hier kann die große, nobel erscheinende Piazza mit den Häusern bewundert werden, die sich durch ihre charakteristischen, mysteriösen, dunklen Bogengänge auszeichnen; die Loggia aus dem 16. Jahrhundert, die bereits als Theater diente, ist heute der Gemeindesitz.

In der Piazza wird am ersten Sonntag nach Mariä Himmelfahrt die Sagra dei Osei gefeiert, von der Giovanni Comisso in seinem Buch La Favorita eine meisterhafte Beschreibung darlegte. Dieses Fest geht sogar auf das Jahr 1274 zurück, als Sacile forderte, den Markt von San Lorenzo, der außerhalb der Stadtmauern abgehalten wurde, in die Piazza zu verlegen, was daraufhin bewilligt wurde.

Der Besuch von Sacile ist ein Genuss und das Innehalten auf den Brücken, die den Livenza überqueren, eine zusätzliche Freude; die Wasserfälle können überraschenderweise direkt im Stadtkern betrachtet werden. Hinzu kommt der Dom, der sich auf einem Bauwerk des IX. Jahrhundert erhebt: er ist dem Hl. Nicolo‘ gewidmet und verfügt über drei Schiffe und zahlreiche Kunstwerke. Dort befindet sich auch ein Altarbild von Palma dem Jüngeren für die Madonna del Rosario.

Die Fassade ist perfekt, ausgewogen; daneben befindet sich der Glockenturm von 1568. Die Bauten des Stadtkerns und in dessen Nähe üben eine ungewöhnliche Faszination aus. Auch Giovanni Pascoli und Gabriele D’Annunzio durchreisten Sacile, wobei letzterer zu Beginn des Ersten Weltkriegs zwischen zwei Flügen zurückkehrte.